Häufe Fragen zur Kreditvergabe an Senioren

Was bedeutet ein „Rentnerkredit bis 70“, 75 oder 80?

Wenn eine Bank einen Rentnerkredit bis zu einem bestimmten Alter anbietet, so muss bis zum Beenden des entsprechenden Lebensjahres der Kredit beantragt worden sein. Es gelten aber auch andere Randbedingungen des jeweiligen Kreditanbieters zu beachten.

Zum Beispiel schreiben manche vor, dass der Rentnerkredit bis zu einem bestimmten Alter, oft 80 Jahre, abgezahlt sein soll oder machen sonstige Einschränkungen.

Kann ein Rentnerkredit abgelehnt werden?

Ja. Gerade bei Rentnern höheren Alters ist auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Kreditantrag abgelehnt wird. Ein Rentnerkredit ohne Altersobergrenze ist also keine Garantie dafür, auch eine Zusage zu bekommen.

Dementsprechend ist es wichtig, sein Einkommen detailliert anzugeben und auch zu belegen, eventuell Sicherheiten bieten zu können oder auch einen Bürgen zu benennen. Außerdem sollte die Kreditsumme nicht zu hoch angesetzt werden.

Rentnerkredit abgelehnt – was nun?

Was bleibt nun, wenn ein Rentnerkredit abgelehnt wurde? Zunächst kann man eine Anfrage an beliebig viele Kreditgeber stellen. Für ein vorläufige Sofortzusage ist diese Anfrage schufaneutral.

Sollte der Grund für die Ablehnung eine zu schlechte Bonität sein, so empfehlen wir Kredit-Alternativen wie die Auszahlung der eigenen Mietkaution mithilfe einer Mietkautionsbürgschaft oder gegebenenfalls den Verkauf der kapitalbildenden Lebensversicherung. Ein Rentnerkredit ohne Schufa sollte nach Möglichkeit vermieden werden.

Kann ich die Höhe der monatlichen Raten nachträglich ändern?

Meist ist die nachträgliche Ratenänderung während der Laufzeit möglich. Dies hängt jedoch vom Kreditanbieter ab, daher empfiehlt sich zunächst ein Blick in den Kreditvertrag. Oft wird dort eine Änderung zugelassen, bei einigen Kreditgebern fallen hierfür aber auch Gebühren an.

Tipp: Gerade Rentner und Senioren sollten bei Vertragsabschluss bereits darauf achten, dass eine nachträgliche Ratenänderung gebührenfrei vonstatten geht.

Sollte es übrigens insbesondere möglich sein, die Raten aufzustocken, so sollte dies stets erwogen werden. Denn hierdurch reduzieren sich sowohl die Laufzeit als auch die Kreditkosten insgesamt. Bei unerwarteten Einkünften durch z.B. Erbschaft oder Auszahlung der Lebensversicherung sollte man die Möglichkeit zu einer kostenlosen Sondertilgung nutzen. Auch hierauf sollte man bei der Suche nach dem geeigneten Rentnerkredit achten.

Was ist ein bonitätsabhängiger Zins? Was ist ein bonitätsunabhängiger Zins?

Viele Rentnerkredite werden bonitätsabhängig verzinst. Das bedeutet, dass der berechnete Kreditzins davon abhängig ist, wie gut die Bonität des Antragstellers ist. Bei guter Bonität, also guten finanzillen Verhältnissen, wird ein niedrigerer Zins berechnet, bei mäßiger Bonität ein hoher Zinssatz.

Hier heißt es Aufpassen: Oft wird bei solchen Krediten mit dem günstigsten Zins geworben, der jedoch für die Mehrheit der Antragsteller gar nicht zutrifft. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber die Angabe eines repräsentativen Zinses und eines repräsentativen Kreditbeispiels verpflichtend gemacht. Dieser Zins soll dann für 2/3 der Antragsteller benutzt worden sein, die einen Kredit zugesagt bekommen haben.

Beim Kreditvergleich bonitätsabhängiger Kredite ist also insbesondere auf diesen „2/3 Zins“ zu achten. Bei einem bonitätsunabhängigen Rentnerkredit dagegen hängt die Höhe des Monatszinses nicht von der Bonität, sondern einem oder mehreren Faktoren wie Kreditsumme oder Laufzeit ab.

Auf die Frage, welche Wahl die bessere ist, kann man keine allgemeingültige Antwort geben. Bestenfalls holt man sich von beiden Kreditsorten unverbindliche Angebote ein. Bei mittlerer Zahlungsfähigkeit ist die Wahrscheinlichkeit einer Zusage bei bonitätsabhängigen Rentnerkrediten insgesamt etwas höher als bei bonitätsunabhängigen. Dafür können diese dann auch teurer sein.